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Lesetipps für jeden Geschmack

Wir stellen Ihnen regelmäßig die aktuellen Buchtipps der Humboldt-Buchhandlung vor

Die Füße hochlegen, in fremde Welten eintauchen und einfach mal ausspannen? Mit einem guten Buch für viele ein guter Ausgleich zum oft stressigen Alltag. Viele haben ihre Lieblingsautoren, ihr Lieblingsgenre. Natürlich hilft auch die Internetrecherche auf der Suche nach einer passenden Lektüre weiter, aber ein Tipp von Menschen, die die Werke selbst gelesen haben, ist meist Gold wert.

Vom Ende eines Sommers – Belletristik

Melissa Harrison, Dumont Verlag, 12 Euro, Rezension von Daniela Maifrini

Die dreizehnjährige Edith June Mather lebt 1933 mit ihren Eltern, ihrem älteren Bruder Frank, ihrem Großvater, dem Großknecht John und dem älteren Gehilfen Doble auf der Farm der Familie in England. Eine katastrophale Dürre macht den Farmern zu schaffen, doch Edis Vater ist entschlossen, die Krise zu überwinden. Die ganze Familie packt mit an, die Arbeit ist hart, Edi allerdings ist ein verträumtes, phantasievolles Mädchen, das oft wenig arbeitet, dafür aber viel liest. Und es gibt noch mehr Ablenkung: Eines Tages taucht Constance FitzAllen im Dorf auf und beginnt, auf allen Höfen mit den Farmern zu sprechen, um ihnen alte Rezepte, alte Anbautechniken oder auch traditionelle Lieder und Gebräuche zu entlocken. Sie ist vernarrt in alles, was vergangen ist. Sie ist beliebt, bekommt viele der gewünschten Informationen, und eine ihrer häufigsten Begleiterinnen ist Edi, die so langsam erwachsen wird. So hat sie zum Beispiel einen „Liebsten“, den Nachbarssohn Alf, doch alles an dieser „Liebe“ verunsichert sie – und sie kann mit niemandem darüber reden. Und auch ihre Wahrnehmung für ihre Familie ändert sich. Irgendwas scheint zwischen Mutter und Vater nicht zu stimmen, doch sie kann das nicht richtig einordnen. Alles in allem fühlt Edi sich ängstlich, irritiert und entwurzelt. Schön findet sie ihre Zeit mit Constance, die nach kurzer Zeit damit beginnt, wöchentliche Artikel über das „Leben auf dem Land“ zu veröffentlichen, die alles verklären und ein Loblied auf die „Wurzeln aller Engländer“ sind, kurz gesagt: reaktionär. Doch dann läuft plötzlich alles aus dem Ruder...

„Der Roman zeichnet sich aus durch eine liebevolle und ausschweifende Beschreibung der englischen Landschaften, was eine wunderbare Atmosphäre schafft. Ganz langsam zeigen sich die Brüche in der Idylle, Edi trifft alles mit voller Wucht, und wir erleiden das zusammen mit ihr“, sagt Daniela Maifrini von der Humboldt-Buchhandlung.

Die Stunde der Hyänen – Krimi

Johannes Groschupf, Suhrkamp-Verlag, 16 Euro, Rezension von Daniela Maifrini

In Berlin beginnt eine Serie mit nächtlichen Autobränden, was zu „Verstimmung" bei den Autofahrern führt. Die Polizei reagiert träge – bis bei einem Brand der Obdachlose Radek fast ums Leben kommt. Nun tritt eine völlig übermotivierte Ermittlerin auf dem Plan, die mit Hilfe einer Reporterin versucht, die Verbrechen aufzuklären. Und nicht nur die beiden Frauen streifen nachts durch die Hauptstadt, da gibt es auch noch den sonderbaren Briefträger Maurice, der in einer merkwürdigen christlichen „Sekte" verwurzelt ist und sich in eine junge Frau aus seiner Gemeinde verliebt hat. In dieser Gemeinde taucht der genesene Radek auf, der sich inzwischen von Gott auserwählt fühlt und damit lokale Berühmtheit erlangt. Und nach und nach erfahren wir, was für ein schreckliches Geheimnis hinter der Fassade der Sekte schwelt...

„Schnell, hart, komplex und unbedingt lesenswert“, meint Daniela Maifrini.

Der Waldbuchclub – Kinderbuch

Annie Silvestro, Bohem Press, 17 Euro, Rezension von Kathrin Allkemper

Der kleine Hase Hoppel liebt Bücher und Geschichten. Daher ist er besonders begeistert, als es im Sommer draußen vor der Bücherei eine Märchenstunde gibt, bei der eine freundliche Dame mit roter Brille den Kindern vorliest. Hoppel lauscht ebenfalls andächtig, aber irgendwann ist der Sommer vorbei und die Märchenstunde wird nach drinnen verlegt. Vor lauter Verzweiflung bricht Hoppel eines nachts in die Bücherei ein und leiht sich einen ganzen Stapel Bücher aus. Auch seine Freunde im Wald begeistert er schnell für diese Art Ausleihe, bis sie irgendwann von der freundlichen Dame mit der roten Brille erwischt werden. Aber statt die kleine Schar Lesefreunde aus dem Wald zu bestrafen, stellt sie klar, dass es Regeln gibt, die es zu beachten gilt und stellt jedem einen Leseausweis aus. Von da an können sich die Freunde jederzeit offiziell Bücher ausleihen. Der beste Zeitpunkt also, um den Waldleseclub zu gründen.

„Sehr niedlich gezeichnete Geschichte über die Welt der Bücher und die wunderbare Möglichkeit, durch sie in fremde Welten eintauchen zu können“, sagt Kathrin Allkemper von der Humboldt-Buchhandlung.

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