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Silvester mit Hund

Zehn Tipps für einen angstfreien Jahreswechsel

Für uns Menschen ist Silvester der Höhepunkt des Jahres, für viele Hunde ist dieser Tag jedoch der reinste Albtraum. Vielerorts heult, zischt und knallt es, verursacht durch laute Feuerwerkskörper. Für viele unsere Hunde bedeutet der Krach Stress und Panik. Mehr als 667 Hunde sind allein am Jahreswechsel von 2022 auf 2023 bei TASSO vermisst gemeldet worden. Dazu kommen zahlreiche Tiere, die bereits vor Silvester oder auch an den Tagen danach vermisst wurden, denn die Böllerei erstreckt sich meist über mehrere Tage.

Warum haben Hunde Angst an Silvester?

Hunde haben ein feineres Gehör- und einen besseren Geruchssinn als Menschen. Sie nehmen Töne in Frequenzbereichen wahr, die für uns Menschen nicht hörbar sind. Deswegen können Geräusche, wie sie durch Silvesterböller, Heuler  und Co. verursacht werden, bei vielen Hunden Angst oder sogar Panik auslösen. Zudem nehmen Hunde den Brandgeruch des Silvesterfeuerwerks intensiver wahr als Menschen, und nicht selten verknüpft ein Vierbeiner diesen Geruch und den lauten Feuerwerkskrach mit schlechten Erfahrungen aus der Vergangenheit.

Wie macht sich die Angst an Silvester bemerkbar?

Die Angst Ihres Hundes an Silvester kann sich durch verschiedene Anzeichen bemerkbar machen:

  • Zittern und Hecheln
  • Winseln
  • Bellen
  • Eingezogener Schwanz, eventuell bis unter den Bauch
  • Geduckte Körperhaltung
  • Angelegte Ohren
  • Geweitete Pupillen
  • Unruhiges Verhalten
  • Verstecken
  • Appetitlosigkeit
  • Unsauberkeit

10 Tipps, wie Hunde entspannt durch den Jahreswechsel kommen

Tipp 1: Lassen Sie Ihren Hund nicht alleine
Lassen Sie Ihren Hund nicht ausgerechnet in der Silvesternacht alleine zu Hause. Wenn Sie andere Pläne haben, bringen Sie ihn bitte sicher bei einer vertrauten Person unter. Ist Ihr Vierbeiner sehr verunsichert und ängstlich, sollten Sie selbst bei ihm bleiben. Denn die Bezugsperson ist in dieser Zeit oft der größte und wichtigste Halt für ein verängstigtes Tier.

Tipps 2: Bleiben Sie ruhig und seien Sie für Ihren Hund da
Verhalten Sie sich gegenüber Ihrem Hund möglichst normal und zeigen Sie ihm, dass er in Sicherheit ist. Falls Ihr Hund Zuwendung benötigt, geben Sie ihm diese. Manchmal können beruhigende Streicheleinheiten einen verängstigten Hund unterstützen. Beobachten Sie Ihren Hund dabei genau, ob er diese Zuneigung genießen kann oder sie ihn zusätzlich stresst. Nicht jeder Hund profitiert in dieser Situation von Körperkontakt.

Wichtig: Bestrafen Sie Ihren Vierbeiner niemals für ängstliches Verhalten, dies führt zur Verstärkung der Angst.

Tipp 3: Machen Sie den letzten Spaziergang des Tages zu ruhigen Zeiten
Vielerorts geht der Feuerwerkskrach bei Anbruch der Dunkelheit so richtig los. Versuchen Sie deshalb am Silvestertag rechtzeitig mit Ihrem Hund die letzte Spazierrunde zu gehen, bevor überall ausgelassen geknallt wird. Verzichten Sie auf große Spaziergänge in Wohngebieten und Stadtnähe und gehen Sie dort nur kurze Runden, damit Ihr Hund sich lösen kann. Beschäftigten Sie Ihren Hund an den Tagen rund um den Jahreswechsel lieber drinnen, falls Sie keine Möglichkeit haben, ausgiebige Spaziergänge in einer ruhigeren Umgebung zu machen.

Tipp 4: Schirmen Sie den Wohnraum vor dem Lärm von außen ab
Sperren Sie den Lärm aus, indem Sie die Rollläden herunterlassen und die Vorhänge schließen. So wird der Silvesterkrach gedämpft und die grellen Lichter des Feuerwerks abgeschwächt. Eine gewohnte Raumbeleuchtung schwächt  die Lichtreize und Blitze zusätzlich ab.  

Tipp 5: Übertönen Sie den Feuerwerkskrach
Der Krach von Raketen und Böllern ist oft das Schlimmste für Ihren Hund. Oftmals reicht eine gewohnte Geräuschkulisse schon aus, um Ihren Hund von dem Feuerwerkslärm abzulenken. Schalten Sie daher zum Beispiel den Fernseher oder das Radio an. Besonders hilfreich ist eine Entspannungsmusik, die Ihr Hund bereits aus ruhigen Situationen kennt. Sie kann ihm helfen auch während dieser stressigen Phase zur Ruhe zu kommen.  

Tipp 6: Bieten Sie Ihrem Hund Rückzugsorte
Richten Sie Ihrem Hund Ruheplätze ein, an denen er sich sicher fühlt. Oft reicht es schon aus, wenn Sie sein Kuschelkörbchen an einen Ort in Ihrer Nähe stellen. Manche Hunde mögen sogar „Versteckmöglichkeiten“, wie eine offene Transportbox oder eine Höhle, wo sich der Vierbeiner bei Stress und Angst verstecken und zurückziehen kann. Wir empfehlen, den Rückzugsplatz schon einige Tage vor Silvester herzurichten, damit sich Ihr Tier daran gewöhnen kann.

Tipp 7: Lenken Sie Ihren Hund ab
Wenn Ihr Hund an Silvester Angst zeigt, versuchen Sie, ihn mit Dingen abzulenken, die Ihrem Hund Spaß machen. Besondere Kauartikel, Schleckmatten oder Intelligenzspielzeuge bringen nicht nur Freude für Ihren Vierbeiner, sondern lenken auch noch zusätzlich von den lauten Geräuschen ab und fördern den Stressabbau.

Wichtig: Viele Hund können bei Stress nicht fressen. Wenn Ihr Hund sich nicht konzentrieren kann oder nicht fressen möchte, zwingen Sie ihn nicht.

Tipp 8: Lasten Sie Ihren Hund aus
Vor Silvester sollten Sie Ihren Hund beispielsweise mit einem langen Spaziergang in ruhiger Umgebung auslasten. Wenn Ihr Hund bereits an den Tagen vor Silvester Angst auf Spaziergängen hat, sollten Sie diese kurz halten und nur für kleine Runden vor die Haustüren gehen. Lasten Sie in diesem Fall Ihren Hund in der Wohnung mit Suchspielen, Denkaufgaben oder dem Erlernen von kleinen Tricks aus.

Tipp 9: Suchen Sie sich tiermedizinische Unterstützung
Leider gibt es auch Vierbeiner, die so extrem auf die Silvesternacht reagieren, dass die oben genannten Tipps ihnen keine Erleichterung verschaffen. Sie verweigern beispielsweise schon Tage vorher die Nahrung, können sich draußen nicht mehr lösen und zeigen körperliche Symptome wie Durchfall, starkes Hecheln oder Herzrasen. In diesen Fällen ist es ratsam, eine Tierarztpraxis mit Spezialisierung auf Tierverhalten aufzusuchen und sich individuell beraten zu lassen.

Tipp 10: Verreisen Sie mit Ihrem Hund
Wenn es Ihnen möglich ist, können Sie dem Lärm entfliehen, in dem Sie beispielsweise verreisen oder wenigstens rund um Mitternacht die Stadt verlassen. Besonders ländliche Regionen bieten oft einen ruhigen und entspannten Jahreswechsel ohne laute Geräusche.

Tipp: Buchen Sie sich doch zum Beispiel eine Unterkunft in einem Nationalpark. Dort ist es grundsätzlich verboten, Böller und Raketen zu zünden.

Quelle: Tasso

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